HANNES BÖHRINGER

Scherben aufkehren

Die Schule: eine Grille

Im März 2012 starb Karlfried Gründer, mein Lehrer in der akademischen Welt. Ich erfuhr es aus der Zeitung. Da rief auch schon Carlo Barck an – ein halbes Jahr später war auch er tot – und sagte: „Was in der Zeitung steht, ist zu wenig, Hannes, du mußt etwas schreiben!“ Ich setzte mich hin und schrieb etwas. Zu spät und zu lang, beschieden mich die Zeitungsredakteure. „Passen Sie auf,“ hatte Gründer einmal zu mir gesagt, „daß Sie nicht nur Stichworte Ihrer Assoziationsketten aufschreiben.“ Was ich schrieb, war immer zu knapp.

Im ersten oder zweiten Semester hielt ich in Gründers Seminar ein Referat. Das gefiel ihm. Daher nahm ich ihn am Ende meines Studiums zum Doktorvater. Ich fragte ihn, und er sagte ja. So einfach war das. Ich hatte keine Anleitung, wie ich das Referat verfertigen und halten sollte, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, und es ging gut. So entstand meine anhaltende Dankbarkeit. Ich fragte ihn, ob er mir ein Thema für meine Magister- und später für meine Doktorarbeit geben könne. Heute weiß ich, wie schwer es ist, solche Ratschläge zu geben. Lieber läßt man Doktoranden monatelang nach ihren Themen suchen. Er gab mir die richtigen. Ich fühlte mich von ihm verstanden.

Gründer hatte einen behinderten Sohn. Ich, selbst behindert, dachte vielleicht: er versteht besser, daß das Leben manchmal mühsam ist. „Wissen Sie eigentlich, Herr Böhringer, daß Sie den anderen eine Freude machen, wenn Sie sich von ihnen helfen lassen?“ sagte er mir einmal. Das Ö in meinem Namen bohrte er mit Nachdruck in mein Gedächtnis.

„Schreiben Sie doch etwas über den jungen Simmel!“ meinte Gründer. Wer kannte damals, Anfang der siebziger Jahre, Georg Simmel außer Michael Landmann oder Heinrich Popitz, und dann noch den frühen, mit Völkerpsychologie befaßten? „Schreiben Sie doch etwas über Bernhard Groethuysen!“ Wer war der denn? Vielleicht gerade noch bekannt als einer der Herausgeber der Gesammelten Schriften von Wilhelm Dilthey.

Die deutsche Universitätsphilosophie umkreiste bis weit ins 20. Jahrhundert hinein die großen Planeten Kant, Leibniz und Hegel. Auf der Bahn des einen wurden die Philosophieprofessoren oft unmerklich von der Schwerkraft des anderen angezogen. Und so drehte sich der Sternenhimmel der Universitätsphilosophie. Gründer war der Assistent von Joachim Ritter gewesen, der seinerseits von Ernst Cassirer kam, dem großen Neukantianer. Ritter war von Kant auf Hegel vorgestoßen. Gründer hat diese Trampelpfade verlassen und ist abseits querfeldein und auf  schon fast zugewachsenen Wegen und Nebenstrecken weitergegangen. Man könnte auch sagen, er sei Diltheyaner geworden. Der hatte versucht, die Geisteswissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften in einer emphatischen Theorie des Verstehens zu begründen. Dilthey hinterließ voluminöse Fragmente.

Gründer litt unter Schreibhemmungen. Schon seine Habilitationsschrift war fast nur noch ein großes Vorwort zu neuen Quellen der Philosophie des Grafen Yorck von Wartenburg, des überlegenen Gesprächspartners Diltheys. Danach erschienen von Gründer Vorträge und Aufsätze. Ich konnte es ihm gut nachfühlen, daß ihm der Atem zur Ausführlichkeit eines Buches fehlte. Aber nun mußte er die Komplexität der Gedanken und geistesgeschichtlichen Linien auf wenigen Seiten unterbringen. Obendrein sollten die Sätze leicht und unprätentiös daherkommen, fast kolloquial. Und in ihnen mußte als Anspielungsreichtum alles versammelt sein, was ungesagt blieb. Gründer schmeckte die Worte in seinem Mund kurz vor, bevor er sie aussprach. Es muß ihn bitter angekommen sein, daß nach einem Schlaganfall die Geschmeidigkeit der Artikulation gelitten hatte.

Von anderen Mitgliedern des philosophischen Instituts kamen manchmal mitleidige Bemerkungen, von Gründer könne man wohl kein Buch mehr erwarten. Dieses Produzieren von Büchern in der akademischen Welt! Wer liest sie denn? Wie viele von ihnen möchte man für längere Zeit in sein Regal stellen? Ein halbes Dutzend guter Aufsätze ist mehr als genug. Unter Gründers Aufsätzen sind manche für mich wegweisend geworden wie etwa „Aufklärung und Surrogate“ (1987). Die wenigen Seiten gehen mit keinem Wort auf die moderne Kunst ein und erschließen mir doch besser als vieles andere ihr Auftauchen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Fast alle Aufsätze Gründers sind in Festschriften veröffentlicht, Zueignungen für Freunde oder geschätzte Kollegen. Schade, daß wir ihm keine gute Festschrift hingelegt haben. „Ich bin damit beschäftigt, mich selbst zu verwalten,“ sagte er selbstironisch, damit man ihn gar nicht erst nach seinen Forschungsprojekten oder Büchern frage. Damit brachte er den ganzen Betrieb auf den Punkt.

Mit Dilthey hat man keine guten Karten am Spieltisch der Philosophie. Mit Nietzsche, Husserl und Heidegger kommt man weiter. Bei Dilthey mündet oder versandet die Philosophie in Geistesgeschichte und Geisteswissenschaft. Als Gründer 1979 an die Freie Universität Berlin berufen wurde, richtete er sich alsbald abseits vom philosophischen Instituts in einer Dahlemer Villa ein: „Fachrichtung für Theorie und Geschichte der Geisteswissenschaften“. Kaum einer verstand den Unterschied zur Fachrichtung „Hermeneutik“, in der Jacob Taubes residierte. Gründer wollte Abstand. Macht ihr da eigentlich noch Philosophie? fragten uns die Assistenten der anderen Philosophieprofessoren.

Gründer sprach schlecht englisch und kein Französisch. Seine Belesenheit beschränkte sich aufs Deutsche. Gern reiste er nach Jerusalem, weil er sich dort noch mit alten Gelehrten im guten Deutsch der zwanziger Jahre unterhalten konnte. Zu philosophieren ohne historische Reflexion auf die verwendeten und vergessenen, umgangenen Begriffe hielt Gründer für schrecklich naiv. Und diese historischen Reflektionen führten ihn immer wieder zu den theologischen Implikationen der Philosophie. Selbst im Begriff der Kommunikation, damals die große Losung, vermutete er noch Spuren der Christologie. Gründer, Lutheraner, verstand etwas von Theologie. Ich hatte einiges nachzuholen. Gründer berührte einen heiklen Punkt der Philosophie. Denn die will unabhängig sein, selbständig, und versteht sich als Aufklärung religionskritisch. Gründer betrieb eine Aufklärung der Aufklärung.

Das große Geschäft der Philosophie ist es, die Philosophie zu Ende zu bringen. Nur das bringt die Philosophie weiter. Das bloße Weitermachen führt nicht zum immer wieder benötigten Neuanfang. Gründer brachte die Philosophie zu Ende, indem er ihren Fluß rückwärts in die Bäche und Rinnsale verfolgte. Ich folgte ihm dabei, weil mich nie gereizt hat, das zu machen, was alle Welt macht.

Über Hamann hatte Gründer promoviert. Auf diesem Knochen kaute er sein Leben lang. „Außer der Mäßigkeit, die unsere Nothdurft uns vorschreiben sollte, ist eine wirtschaftliche Aufmerksamkeit auf die Brocken, die uns in der Hitze unseres Appetits entfallen, und die wir nicht der Mühe werth achten, weil wir mehr von uns sehen, zu sammeln nicht zu tadeln. Wir leben hier von Brocken. Unsere Gedanken sind nichts als Fragmente. Ja unser Wissen ist Stückwerk.“ (Hamann, Brocken) Die Brocken sind die übrig gebliebenen Brocken der fünf Brote, mit denen Jesus die fünftausend gesättigt hat (Joh 6,13).

Gründer war noch Privatdozent in Münster, als ich ihn kennenlernte. Alle anderen Ritter-Schüler saßen schon auf Lehrstühlen. Dann wurde auch Gründer Professor, erst in Bochum, ab 1979  an der Freie Universität in Berlin. Dorthin nahm er mich mit. Dort blieb er bis zu seiner Emeritierung. Er hatte ein großes Gesäß und darüber einen schmächtigen Oberkörper. Er war unsportlich, hatte aber einen energischen Schritt und kräftige Schuhe. Manchmal trug er auch Sandalen. Sein Vorgehen war langsam und beharrlich. Gründer war ein Ermattungsstratege. Das hat mich immer wieder zur Verzweiflung getrieben. Einmal schrieb ich ihm darum einen bösen Brief. Den gab er mir zurück und sagte: „So etwas klärt man in einem Gespräch. Was man geschrieben hat, kann man nicht mehr zurücknehmen.“ Guter Rat! Alles zog sich bei ihm hin, die Sitzungen seines Doktorandenkolloquiums, die versprochenen Manuskripte, die Gutachten.

Als wir in Berlin anfingen, sagte er zu mir: „ Wir sind hier zum Scherbenaufkehren.“ Gemeint waren die Scherben von Achtundsechzig (die Verwüstung der Hoffnung, der Sprache, des Umgangs miteinander). Später fiel mir auf, daß ich auch vorher schon an der Düsseldorfer Kunstakademie nach der Vertreibung von Beuys und später am Fachbereich Kunst der Universität Kassel zum Scherbenaufkehren bestellt worden war. Scherben aufkehren kann man nur, wenn man sich von keiner Seite vereinnahmen läßt. Sonst bleibt die Hälfte liegen, und zuviel neue Scherben kommen hinzu. Doch wen kümmerte Gründers Kehren? Ein paar Studenten und Assistenten, darunter mich. Seine Vorlesungen und Seminare waren nie gut besucht und leerten sich von Semestermitte an.

„Der Mensch genüst unendlich mehr, als er nöthig hat – und verwüstet unendlich mehr, als er genüst.“ (Hamann, Brocken). Das Scherbenaufkehren war Gründers eigentliche Tätigkeit. Scherben sind Bruchstücke. Der Bruch ist irreversibel. Er kann höchsten notdürftig gekittet werden. Den Brüchen der Gegenwart mit der Vergangenheit inne zu werden, das war für Gründer Geistesgeschichte, Reflexion der Geschichte. Von seinem Freund Jürgen von Kempski übernahm er den Ausdruck „Brechung“ für den in der Optik verwandten Begriff der Reflexion. Ohne Bruch kein Nachdenken.

Wenn überall noch Scherben herumliegen, wird der Platz kaum noch betreten. Er verwahrlost. Indem die Scherben beiseite gekehrt werden, kann er erst wieder benutzt werden als ungefährlicher Spielraum des Nachdenkens. Am Rand des Feldes sind die Scherben der Geschichte anregend und können Gegenstand der Erforschung werden. Das Feld aber muß frei sein. Und Gründer liebte die Ränder.

Als ein Scherbenaufkehren hat er wohl auch seine Arbeit am Historischen Wörterbuch der Philosophie verstanden. Von Ritter hatte er die Herausgeberschaft geerbt. Die Sammlung von Bruchstücken, von Trümmern, nimmt mehr Raum ein als das intakte Ganze, das zumindest ineinander Gefügte. So uferten die begriffsgeschichtlichen Wörterbuchartikel unter seiner Ägide oft aus. Die übrig gebliebenen Brocken sind mehr als die fünf Brote. Auf die Herausgeberarbeit am Wörterbuch hat sich Gründer mehr und mehr zurückgezogen. Natürlich sollte auch ich daran mitarbeiten. Aber im Innersten hat er, glaube ich, gewußt, daß es nicht das Richtige für mich war.

Auf Briefe von mir antwortete Gründer im Gespräch oder telephonisch. Keinen einzigen Brief habe ich von ihm erhalten. Später schickte ich ihm einmal im Jahr eine Postkarte und manchmal auch ein Buch von mir auf den Feldberg, wohin er sich nach seiner Emeritierung zurückgezogen hatte. Da kamen keine Antworten mehr. Sporadisch rief ich ihn an und wußte dann nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte nur zu verstehen geben, daß ich mich ihm verbunden fühlte.

Seit wir uns näher kannten, versprach er, mich einmal zu sich nach Hause einzuladen. Am Ende habe ich mich selbst eingeladen, vielleicht zwei- oder dreimal, das letzte Mal in sein Haus im Schwarzwald. In der Rheinebene war der Frühling schon angekommen. Auf dem Feldberg lag noch Schnee. Warum zum Teufel hatte er sich hierhin zurückgezogen? Eine lebhafte, junge Frau – Sekretärinnen sollten, meinte Gründer, eigentlich immer schon das kanonische Alter erreicht haben – machte uns die Tür auf. Sie pflegte die feine, seit Jahren schon bettlägerige Frau von Gründer und hatte ihn selbst nach meinem kurzentschlossenen Anruf noch schnell rasiert. Er freute sich über unser Hereinschneien Wir tranken Likör. Und die Beklommenheit war wieder da, die mich jedesmal überkam, wenn ich in Gründers Arbeitszimmer eintrat, eine Angst und Gehemmtheit, seine geistreichen Bemerkungen, Anspielungen und Witze nicht zu verstehen oder auf sie nicht geistesgegenwärtig reagieren zu können. So hielt mich Gründer auf Abstand. Er blieb immer Herr Gründer, letztlich unergründlich. Harry Kramer holte mich aus Berlin nach Kassel, ein Künstler, der stolz darauf war, mit einer Frisörlehre Universitätsprofessor geworden zu sein. Wir duzten uns alsbald. Von beiden, von Harry und Gründer, habe ich viel gelernt. Beide boten mir schwer genießbaren Kaffee an, Gründer das von seiner Sekretärin gebraute „Rattengift“, wie er es nannte, und Harry Nescafé mit warmem Wasser aus dem Wasserhahn seines Ateliers, Gründer in einer Hose, die fast an seine Brust reichte und Harry, klein, dürr, braungebrannt und barfuß, in weißer Unterhose.

Nicht nur Gründer machte mich beklommen, eigentlich die ganze Universität, die Welt der Gelehrten. Gründer gewährte mir in ihr die größtmögliche Freiheit. Auch das habe ich von ihm gelernt, daß man seine Mitarbeiter nur altmodisch, paternalistisch, persönlich gegen die Zumutungen der Institutionen schützen kann. Gründer hielt die Bedeutung der Institutionen hoch. Aber er wußte auch, daß sie nicht menschlich sind. Er gab mir das Zutrauen, auf etwas zuzugehen, das ich selber noch nicht sah und das mir einzugestehen ich lange nicht den Mut hatte: dauerhaft auf die Philosophie zu setzen, bei ihr zu bleiben. Und ich machte es wie er. Ich hielt mich an ihren Rändern fest.

 

 

 

Im April wurde ich von Ruedi Baur nach Essen in die Folkwang-Schule eingeladen zu einer Veranstaltung, die hieß „24 Stunden Heterotopie“. Es ging um die Heterotopie von Kunsthochschulen. Was können sie aus ihrem „anderen Ort“ machen? Ruedi Baur sagte mir, ich könne auch über etwas anderes reden. Denn zum Begriff der Heterotopie fiel mir nichts mehr ein. Überhaupt habe ich einen leichten Widerwillen gegen Worterfindungen und neige zu Begriffen aus der Umgangssprache. Darum bin ich dem Wort Atopie gefolgt.

Anders als Utopie, Dystopie oder Heterotopie, moderne Kunstwörter, kommt Atopie in der altgriechischen Literatur vor. Topos heißt Ort, Gegend, Stelle. Das a in Atopie ist privativ. Atopon ist etwas, das nicht an seiner Stelle, an seinem Platz, also deplaziert, an eine andere Stelle gerückt, verrückt ist: ungewöhnlich, auffallend, sonderbar, wunderlich, verkehrt, widersinnig. Atopia heißt folglich Ungewöhnlichkeit, Sonderbarkeit, Verkehrtheit, Unverstand.

Nimmt man den Sprachgebrauch ernst, dann ist Atopie also keineswegs in Analogie zu Utopie oder Heterotopie Ortlosigkeit, Unort oder Nicht-Ort, wie oft geschrieben wird, sondern das Resultat einer Verrückung im Raum, wenn die Dinge nicht an der vermuteten, üblichen, gewöhnlichen Stelle sind.

Ich finde eine Stelle in der Komödie „Die Frösche“ von Aristophanes, einem jüngeren Zeitgenossen des Sokrates: „Was ein Genie doch nur erdenkt! Welch eine Grille, wundersam, unerhört, absonderlich!“ singen die Frösche im Chor (1370 ff.). Das ist eine freie Übersetzung aus dem 19. Jahrhundert und trifft doch gut das Wort Atopia mit dem altertümlichen Wort Grille, das so viel heißt wie Laune, wunderlicher Einfall, Hirngespinst (italienisch grillo).

Ich berichte von meinen Grillen über die Schule, ein Lehrer außer Dienst, also nicht mehr an seinem Ort, atopos, und gehe noch ein paar Literaturstellen durch, die sich bei meinem Lieblingsdichter Platon finden.

Sokrates ist atopos: wunderlich, ein komischer Kauz, nicht an seinem Arbeitsplatz als Steinmetz, sondern in den Straßen Athens unterwegs, belästigt Passanten mit Fragen und ärgert sie damit, daß im Verlauf des Gesprächs ihr Nichtwissen über die wichtigsten Dinge offenbar wird: Was ist gut, was ist gerecht?

Es wird noch schlimm mit dir enden, sagt Kallikles, und Platon läßt seinen Sokrates darauf antworten: Es wäre gar nicht verwunderlich (ouden ge atopon), wenn ich deshalb sterben müßte (Gorgias 521d). Doppelte Verneinung: Dann wäre alles wieder in Ordnung, alles wieder an seinem Platz. So ist es dann auch gekommen. Aber nichts ist mehr wie vorher gewesen. Die Atopie des Sokrates hat die Welt verrückt. Die Philosophie wäre wahrscheinlich als eine der damaligen intellektuellen Moden untergegangen, und ich hätte nie einen Lehrstuhl für dieses sonderbare Fach an einer Kunsthochschule bekommen können.

Die Frösche des Aristophanes wundern sich, daß zwei große Tragödiendichter, Aischylos und Euripides, noch im Totenreich darüber erbittert streiten können, wer von ihnen der bessere ist.

Im „Gastmahl“ von Platon trifft Sokrates auf eine Tafelrunde, darunter auch Aristophanes. Man beschließt einen Wettstreit um schönste und beste Rede auf den Eros, die Liebe. Bevor es langatmig wird, stört Alkibiades die Runde. Betrunken kommt er von außen herein und hält eine komische, deplazierte Lobrede auf Sokrates: „Denn gar nicht leicht ist es, deine [an Sokrates gerichtet] Wunderlichkeiten [atopias], so wie ich mich jetzt befinde [nämlich betrunken] fertig und ordentlich hintereinander aufzuzählen.“ (215a)

Alkibiades vergleicht Sokrates mit dem Silen Marsyas, der mit seinem Flötenspiel die Zuhörer verzückt. Wen das Flötenspiel des Sokrates trifft, der will sein Leben ändern: philosophieren, nach Wissen und Weisheit streben. Das eben ist Philosophie.

Sokrates, der tragische Marsyas, läßt sich mit dem Gott Apoll auf einen Wettstreit ein. Wer spielt besser: Marsyas die Flöte oder Apoll die Kithara? Marsyas gewinnt und verliert den Wettstreit. Der eifersüchtige Apoll hängt ihn an einer Fichte auf und zieht ihm das Fell über die Ohren.

Sokrates bekommt, so Plato in der „Apologie“, von Apoll das Orakel, niemand sei weiser als er. Und Sokrates macht sich daran, das Orakel, das er nicht glauben kann, zu widerlegen, indem er die Leute, die etwas zu wissen scheinen, nach ihrem Wissen fragt und dabei feststellt: Sie glauben nur, etwas zu wissen, während er, Sokrates, sich seines Nichtwissens bewußt ist. Mit dieser minimalen Überlegenheit beweist er den Götterspruch. Aber dafür muß er sterben. Denn er macht sich bei vielen verhaßt. Er gewinnt, indem er verliert: er siegt, indem er unterliegt. Widersinnig.

Philosophie ist die Liebe zur Weisheit, zum Wissen. Was aber ist die Liebe, genauer gesagt, das Verliebtsein? Im „Phaidros“ läßt Platon den Sokrates wie Sappho antworten: Bitter süß ist der Eros, eine seltsame Mischung von Lust und Schmerz. Etwas, das gewöhnlich entgegengesetzt ist, kommt hier atopisch zusammen (251d). Die Philosophie, die Liebe zur Weisheit, verrückt das Übliche, das gewöhnlich Fürwahrgehaltene.

Eine letzte Stelle aus dem Dialog „Theaitetos“. Sokrates unterhält sich mit einem Jüngeren, einem, der ihm ähnlich sieht, gar nicht schön im landläufigen Sinne, Theaitetos. Wir, die Philosophierenden, sagt Sokrates, werden den anderen wohl ziemlich atopisch vorkommen, wunderlich, sonderbar. Aber uns kommt umgekehrt die Welt des gewöhnlichen Lebens auch atopisch vor. Was da wichtig genommen wird, spielt für die Philosophie keine Rolle und umgekehrt. Die thrakische Magd (der gewöhnliche Mensch) lacht über Thales (den Inbegriff des Weisen). Der schaut in den Himmel, beobachtet die Sonne und fällt in ein Loch auf dem Weg. Der Philosoph ist ein komischer Vogel, ungeschickt, weltfremd, lächerlich Er wohnt in einer anderen Welt, an einem Ort, der den Namen Welt überhaupt erst verdient (174a).

Der Philosoph, so Sokrates, ist einer, „der wahrhaft in Freiheit und Muße auferzogen ist.“ (175d) en eleutheria te kai scholé. Da bin ich bei meinem zweiten Begriff im Titel: Schule. Das Wort kommt von scholé, Muße, Nichtstun. Es ist aus einem der wichtigsten und häufigsten Verben entstanden: echein oder altertümlich schein. Das heißt haben, halten. Scholé ist der Halt, Aufenthalt, die Rast, freie Zeit, Nichtstun, Muße und dann das, was man in der freien Zeit tun kann, lernen, studieren. Später wird noch einmal ein ähnliches Wort in der Philosophie wirksam, ebenfalls von echein abgeleitet: epoché, das Anhalten des Urteilens, Meinens, Fürwahrhaltens.

Die Schule ist ein Halt, eine Stelle, ein Ort des Aufenthalts, aber er hat nicht nur eine räumliche Dimension, sondern auch eine zeitliche, eine Unterbrechung der Arbeit, der üblichen Beschäftigung, des gewöhnlichen Lebens. Freiheit heißt freie Zeit, über Zeit verfügen zu können, früher, bei Griechen und Römern, nicht arbeiten zu müssen, weil man andere arbeiten läßt, Sklaven. Seit wir die Sklaverei abgeschafft haben, das heißt die Sklaverei in unserer Nähe, die wir sehen, sind wir selbst halb Sklaven und halb Freie. Zusammen mit den Maschinen müssen wir selbst die Arbeit der Sklaven und Knechte miterledigen. Schmackhaft ist uns die Arbeit von der modernen Philosophie gemacht worden, Arbeit sei Emanzipation. Doch wir müssen einfach arbeiten, um über die Runden zu kommen. Konsum und Inflation sorgen dafür, daß bei den meisten nicht allzu viel Geld übrigbleibt. Wir sind mit Geld Verdienen beschäftigt.

Die Arbeit als Emanzipationsideologie und Zwang für alle unterscheidet unsere Zeit von der damaligen. So heterotopisch kann eine heutige Schule gar nicht sein, daß sie sich diesem Zwang zur Disziplinierung, zur Vorbereitung auf das Arbeitsleben entziehen könnte. Der halbfreie, halbsklavische Zustand unserer heutigen Existenz spiegelt sich auch in der Schule. Sie richtet uns ab, in der heutigen Gesellschaft und Wirtschaft zurechtzukommen und uns darin nützlich zu machen. Zugleich gibt sie uns nolens volens darin die Möglichkeit zur Distanz, Skepsis, zu Reflexion und Kritik. Keine Ausbildung gelingt ohne ein Minimum an Bildung.

Die Schule ist längst nicht mehr scholé, war es wahrscheinlich nie ganz und gar, kommt aber auch heute nicht ohne diesen Halt, das Anhalten und Innehalten, die Muße aus. Die versteckt sich nur noch mehr als früher, da nun auch die Universitäten höhere Schulen geworden sind, in Augenblicken und Löchern ihres verschulten Alltags. Muße und Freiheit sind rar, nicht für jedermann zu jeder Zeit.

Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wie wenig herauskommt aus den vielen Jahren Schule und Hochschule, die jeder durchläuft, wie wenig hängen bleibt, wie wenig Begeisterung, die weiterträgt. In diesem riesigen Frustrationsapparat von Schule und Hochschule muß man darauf hoffen, daß es bei irgendwem irgendwann irgendwo in Begegnung mit irgendeinem Lehrer oder Mitschüler einen Moment gibt, wo, wie Platon im siebtem Brief (341d) schreibt, ein Funke überspringt. Das ist der kairos, der richtige Augenblick, wo etwas wirklich verrückt wird, ursprünglich wohl der Moment, wo sich beim Weben das Webfach öffnet, um das Schiffchen mit dem Schußfaden durchzulassen.

Der kairos verdichtet die scholé, den Halt, zu einem Augenblick. Und der ist unverfügbar. Was gäben die Pädagogen auf der ganzen Welt dafür, einen solchen Augenblick herbeiführen zu können, daß ein Schüler im richtigen Augenblick auf den für ihn richtigen Lehrer trifft! Die antike Medizin versuchte, den ärztlichen Blick für den Verlauf von Krankheiten und für den richtigen Moment einer Medizin zu schulen.

Sokrates verstand sein eigenes Tun als Hebammenkunst, Geburtshilfe für die Erkenntnis in einem kleinen Kreis. Letzten Endes kann auch die Lehre als Eintrichterung nichts anderes sein. Denn die Informationen kommen nie so an wie gedacht. In der Schule läuft wie auch sonst überall alles schief. Aber manchmal, in einem atopischen Augenblick, ist das Schiefe genau richtig. Und dann gelingt und glückt etwas, von dem man ein Leben lang zehrt.

Die erste Schule in meinem Leben war übrigens die Folkwang-Schule. Mit drei Jahren bekam ich Kinderlähmung. Meine Eltern kannten Kurt Joos, den Choreographen des „grünen Tischs“ und Mitbegründer der Folkwang-Schule, der es nach dem Exil in England schwer hatte, eine feste Anstellung an seiner alten Schule wieder zu bekommen und Geld brauchte. Ich war vier oder fünf Jahre alt, als ich einmal in der Woche in den alten Abteihof in Verden gebracht wurde, um mit Kurt Joos, später mit seiner Tochter Anna, Bewegungsübungen zu machen. Als erstes wurde auf einem Schallplattenspieler in einem schwarzen Koffer Musik aufgelegt.

Der Anfang der Schule als scholé, als Hoffnung auf den rechten Augenblick, beginnt musisch, mit Musik, Tanz, Dichtung. Töne, Klänge, Laute, Rhythmus anders als üblich. Beschwingt muß es losgehen. Abstand zum Alltag! Musik heißt Spielen, mit sich allein und mit anderen. In der betrunkenen Lobrede auf Sokrates sagt Alkibiades: Sokrates ist ironisch mit den anderen. Er verstellt sich und treibt Scherz mit ihnen. Sokrates spielt. Spielen heißt, mit Schwung die gewohnte Wirklichkeit für eine Weile suspendieren zu können, die Freiheit, sich von ihrer Macht zu lösen und andere Spielregeln zu erfinden, sich von den vorgegebenen, selbstverständlich gewordenen Bedeutungen zu befreien, in die Atopie der Phantasie zu gelangen und ihren Launen und Hirngespinsten zu folgen. Die Freiheit des Spiels ermöglicht Sokrates die Ironie, die Kunst etwas durch sein Gegenteil zu sagen, etwa: Heute ist aber ein schöner Tag (da es doch ununterbrochen regnet)! Ohne Kontext, ohne Blick auf die Situation kann man Ironie nicht verstehen. Die Ironie ist falsch und wahr zugleich, sie rückt richtig und falsch aus ihren festen gegensätzlichen Orten. Die ironische Rede ist schwebend, verrückt und doch zutreffend. Weil sie schwebt, fällt es schwer, sie zu widerlegen. Darüber ist viel geschrieben worden, ob Sokrates sich nur verstellt im Gespräch mit anderen, ein Nichtwissen nur vorgaukelt oder wirklich im Nichtwissen herumtappt. Die Ironie hält es offen.

Meine Grille, wie die Schule sein müßte, orientiert sich an diesem wunderlichen Mann. Zu seiner Atopie gehört, daß er ironisch ist, daß er scherzt und spielt. Die Schule, Halt, Aufenthalt und Innehalt, öffnet einen Spielraum. Das Spielen erweitert den Raum, auch wenn es auf engstem Raum stattfindet. Der Spielraum eröffnet neue Lösungsmöglichkeiten für Probleme. Der Spielraum ist atopisch, indem er den begrenzten Ort, an dem wir uns befinden, zur Phantasie und ihren imaginativen Räumen, ihren Hirngespinsten hin erweitert. Die Atopie der Schule ist ein zwischen Realität und Phantasie schwebender Ort, an dem sich das Gewebe des Alltags öffnen kann für einen Schußfaden. Dafür muß aber die Schule auch abgegrenzt sein, entlastet von den Folgen der im Spiel gefundenen Lösungen, entlastet vom Gewicht der Realität, aber nicht von ihrer Existenz.

Sokrates ist nicht nur atopos, sondern auch aporos, ohne Ausweg. Poros ist der Durchgang, „Pore“, Aporie die Sackgasse, Ausweglosigkeit, Ratlosigkeit, Verlegenheit, Schwierigkeit. Kein Durchkommen. Das sokratische Philosophieren ist ein unaufhörliches, unermüdliches und frohgemutes Suchen nach Durchgängen, Auswegen, Lösungen: Forschung, ein aktives Warten auf den kairos. Aporie und Atopie sind der Anfang der Philosophie, schreibt Aristoteles (Metaphysik 982b13ff). Es sind die Momente, die das Staunen (thaumazein), Stutzen und Sichverwundern ausmachen, der freiwillige (scholé) und der notgedrungene (aporia) Halt und das vom Halt ausgelöste Verwundern. „Ein philosophisches Problem hat die Form: ich kenne mich nicht aus,“ schreibt Wittgenstein (Philosophische Untersuchungen §123). Die Situation des Sichwunderns färbt auf den ab, der sich in ihr befindet. Er selbst wird wunderlich und zieht die um ihn herum in die Wunderlichkeit mit hinein.

Sokrates wurde angeklagt, daß er Recht und Unrecht verrücke und so die Jugend verführe. Sokrates verteidigte sich mit dem Hinweis, daß er keine Lehre habe, andere Leute befrage und daß junge Männer mit freier Zeit ihm dabei unaufgefordert folgten. Das ist die Schule des Sokrates, kein fester Ort wie die Akademie des Platon, wie der Peripatos des Aristoteles oder die Stoa. In dem Maße, in dem Schulen sich an einem Ort und in einer bestimmten Lehre verfestigen, brauchen sie darum in ihrem Inneren atopische Inseln als Spielraum, Inseln von Freiheit und Muße, die nach einer Weile auch wieder untergehen können. Wieviel Atopie verträgt eine Schule, eine Gesellschaft? Die Athener konnten Sokrates am Ende nicht mehr aushalten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es in welcher Struktur auch immer darauf ankommt, daß ein paar Leute, Lehrer, Professoren, zumindest für eine Weile gut miteinander auskommen und Lust haben, etwas zusammen mit Studenten anzustellen oder daß Studenten sich zusammentun und ein paar Professoren mitreißen, etwas gemeinsam mit ihnen anzustellen. Ich habe, solange ich an Kunsthochschulen gearbeitet habe, immer vergeblich auf eine große Durchlässigkeit zwischen Kunst, Design und Wissenschaft gehofft. Nur ausnahmsweise gelingt sie. Im Wege stehen die unterschiedlichen Mentalitäten. In den Wissenschaften lernt man zu arbeiten, aber zu wenig das Spielen. In der Kunst lernt jeder, für sich zu spielen. Schwer fällt ihr das Zusammenspiel, das man im Design lernt. Doch das ist selten frei, meistens ziemlich zielgerichtet. Durchlässigkeit und damit erweiterten Spielraum wollte ich mit meiner Arbeit an der Kunsthochschule bewirken: Freiheit. Die übliche philosophische Grille, nichts Neues.

Schule als Muße ist am Anfang einfach ein Halt, eine Pause. Dann kommen die Absichten und füllen sie. Erholungspause, um mit frischen Kräften weiterzumachen, Vorbereitungs- oder Fortbildungspause. Der Halt wird Schule im üblichen Sinne. Die Aufgaben der Schule werden ständig erweitert. Sie muß nun auch das beibringen, was früher nebenbei gelernt wurde, wie man anständig miteinander umgeht (Ethikunterricht), wie man mit seinem Geld umgeht, wie man sich gesund ernährt und anderes mehr. Was man früher als Lehrling in einem Betrieb lernte, ist heute akademisches Studium. Als „lebenslanges Lernen“ in Form von Weiterbildungsmaßnahmen entkommen wir heute der Schule überhaupt nicht mehr.

Sokrates kommt vom Hafen zurück in die Stadt und wird von Freunden abgefangen (politeia 327a). Ein kleiner Halt entsteht: scholé. Das Gespräch beginnt damit, daß es nicht schlecht ist, im Alter genug Geld zur Verfügung zu haben. Über das Geld kommt man auf die Frage nach der Gerechtigkeit. Dafür müssen wir einen neuen Staat entwerfen, sagt Sokrates. In diesem Staat aber wird dann auch geregelt, welche Art von Männern und Frauen zu welchem Zeitpunkt zusammenkommen sollen, damit bestmögliche Kinder gezeugt werden. Für diese Kinder wiederum wird genau festgelegt, in welchem Alter ihnen was für Tänze erlaubt sind und welche Tonleitern für ihre Musik benutzt werden dürfen, damit ihre Seele keinen Schaden nimmt. Aus der offenen Skizze, einer Laune, einer Grille ist ein Schreckensgemälde geworden, das ich eher Platon als Sokrates zurechnen möchte.

Auch Architekten neigen dazu, wenn sie können, wenn man sie läßt, die Inneneinrichtung ihrer Gebäude bis in letzte Einzelheiten zu gestalten und damit den darin Wohnenden und Arbeitenden vorzuschreiben, wie sie sich zu bewegen, wie sie zu leben haben. Wann wird die Gestaltung anmaßend? Wenn sie keine Bewegungsfreiheit, keinen Spielraum mehr läßt. Der Einzelne hat ein Recht auf seinen Eigensinn, sich die Möbel so zurechtzurücken, wie es ihm gefällt. Und das Kommune, das Gemeinwesen, ist nicht die Angelegenheit von Spezialisten, Philosophen, Architekten, Gestaltern, Bürokraten, sondern von allen Bürgern. Bürger sind frei und damit auch frei für einen Halt zum Nachdenken und Entscheiden über das, was das Gemeinwesen angeht. Aber das stimmt eben nur zur Hälfte. Wir sind nur halbfrei. Der Halt hält nicht richtig inne. Denn gleich geht es wieder weiter. „Ein tieferer Schlaf war die Ruhe unserer Urahnen und ihre Bewegung ein taumelnder Tanz. Sieben Tage im Stillschweigen des Nachsinns oder Erstaunens saßen sie; - - und taten ihren Mund auf – zu geflügelten Sprüchen,“ schreibt Hamann (Aestheica in nuce) scherzhaft und ernst.

Die Schule braucht einen doppelten Halt, am Anfang und am Ende. Am Ende muß sich die Schule selbst unterbrechen. Sonst schreibt sie noch vor, wann wir welche Tonarten hören dürfen, Vorschriften, die den Spielraum nehmen für Grillen und Hirngespinste, die den kairos brauchen, die Öffnung für ihren Schußfaden im richtigen Moment.

Ich bin dem Begriff der Atopie nachgegangen, wie ihn Platon im Blick auf Sokrates verwandt hat. Da zeigt sich, daß die Schule, scholé, ein ganz liquides, fluides Gebilde ist, an keinen Ort gebunden. Es taucht da und dort auf und bleibt immer nur vorübergehend. Sonst würde es akademisch. Es macht sich rar. Aber, ein Glück, – wie sonderbar! – es verschwindet nie.

2013

 

Ich bin ein Neanderthaler, in: Lettre International 109, 2015

Spott und Bewunderung, in: Merkur Juni 2014

Flecken, in: Harte Bank

demütig, in: Lücken im Verhau

Die Hyperbel, in: Moneten

Der Löffel, in: Notlösung

 

Das Geländer, in: Lettre International 102, 2013

Die Intonation der Orgel, in: Orgel und Container

Der Löffel, in: Notlösung

Weggehen, in: Enger Spielraum

Brauchen Wohnen Nehmen, in: Enger Spielraum

Packen, in: Harte Bank

Bauen, in: Enger Spielraum

Freispruch, in: Notlösung

 

Fallen, stürzen, in: Enger Spielraum

Unisono, in: Lettre International 24, 1994

Was ist Philosophie?

Im Bauch des hölzernen Pferdes, in: Moneten

 

Nichts Besonderes, in: Auf der Suche nach Einfachheit

Auf dem Rücken Amerikas

gleich gültig, in: Harte Bank

Der Lieferant

Machen, in: Ein Museum der Neugier

Schubsen, in: Lettre International 136